Wie ich mein glutenfreies Brot backe + Mein Lieblingsrezept

Ihr Lieben, heute möchte ich euch endlich mal in mein Brotgeheimnis einweihen!

Wer schonmal versucht hat ein glutenfreies Brot zu backen, der weiss vielleicht, dass das keine einfache Sache ist – jedenfalls am Anfang nicht. Als es zu mir hiess, dass ich auf Gluten verzichten solle, war ich anfangs ziemlich überfordert. Ich habe schon immer sehr gerne körniges und dunkles Brot gegessen – ganz zu schweigen von Brötchen, Croissants, Plunderstückchen, Berliner, Kuchen… Anfangs kaufte ich mir noch Brot im Reformhaus. Das Angebot dort war aber eher spärlich, immer abgepackt und allmählich hing mir das Schär-Brot (welches nur getoastet einigermassen schmeckt) und sonstige Fertigback-Produkte zum Hals heraus. Seit dieser Zeit hat sich viel getan. Es gibt immer mehr glutenfreie Angebote, Marken und Produkte. Doch hierzu ein andermal mehr.

Ich habe bereits früher gerne Dinkelbrot gebacken und wollte mich nach einer Eingewöhnungsphase auch am glutenfreien Brot versuchen. Doch aller Anfang ist schwer. Meine ersten Versuche wanderten geradewegs in die Tonne, weil sie ungeniessbar waren. Meine Hilfsmittel waren damals eine alte Küchen-Knet-Maschine und eine Kastenform. Auch die folgenden Brote konnte man zwar essen, die Lust am Brot essen verging mir aber zusehens.

Dank einer lieben Freundin, die hin und wieder auch glutenfreies Brot bäckt, kam ich zum Thema „Brotbackautomat“. Sie erzählte mir von ihrem Brotbackautomaten und wieviel einfacher alles damit wäre. Ich war sehr skeptisch und dachte auch an den nicht vorhandenen Platz in meiner Küche. Noch so ein Ding, das herumsteht. Doch als sie mir Probebrote backte, war es um mich geschehen. Ich hatte seit meiner Umstellung kein so tolles Brot mehr gegessen. Da kamen direkt wieder Brot-Ess-Glücksgefühle in mir hoch 🙂

DSC_0675beaSeit einigen Monaten steht in meiner Küche nun mein eigener Brotbackautomat – der Unold Backmeister Extra. Ich habe ihn bei Amazon für 109 € anstatt 179,99 € erstanden. Und diese Investition hat sich definitiv schon mehrfach gelohnt.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich keinerlei Werbung für Unold machen will und kein Geld dafür kriege, dass ich die Marke erwähne. Ich möchte euch einfach schildern, wie froh ich über die Anschaffung eines Brotbackautomaten bin. Welchen man dabei wählt, bleibt einem selbst überlassen. Und vielleicht hilft es dem ein oder anderen weiter, der sich auch in einer leicht verzweifelnden Phase befindet.DSC_0673bea

Dieser Brotbackautomat ist mit zwei verschiedenen Formen bestückt: einer grossen Form für ca. 1,4 kg Brot und eine Doppelform für zwei kleine Brote mit ca. 400-500 g inklusive Zubehör. Die Doppelform erweist sich als sehr praktisch, da man zwei verschiedene Brote in einem Backdurchgang backen kann. Daher hat diese Form bei mir schon sichtbare Abnutzungsspuren, während die grosse Form noch wie neu aussieht.

Kurz und Knapp

Vorteile eines Backautomaten:

  • Man muss lediglich die Zutaten einfüllen und den Start-Knopf drücken – den Rest übernimmt der Automat.
  • Es gibt einen Timer. Man kann also abends den Automat befüllen und das Backen so timen, dass man zum Frühstück ein frisch gebackenes Brot hat. (Dies würde ich allerdings nur raten, wenn es ein Rezept ist, welches man mehrmals ausprobiert hat. Ich selbst nutze die Timer-Funktion selten, da ich gerne während dem Rühren nachschaue, ob der Teig gut ist oder noch etwas Flüssigkeit benötigt.)
  • Es gibt verschiedene Programme. Man könnte theoretisch auch einen Hefezopf, Kuchenteige etc. damit machen.
  • Durch die verschiedenen Geh-Phasen wird das Brot fluffiger.
  • Bei meinem Backautomaten ist ein ausführliches Beiheft dabei, in dem sogar glutenfreie Brotrezepte stehen. Es hat dort eine grosse Auswahl und super Angaben.

Nachteile eines Backautomaten:

  • Man hat je nachdem ein kleines Loch unten im Brot – nämlich dort, wo der Knethaken war.
  • Wenn man die Timerfunktion nicht nutzt, dauert es eine Weile, bis das Brot fertig ist.
  • Knusprig wird das Brot nur an den Seiten und unten – vorausgesetzt man nimmt es nach dem Backen gleich aus der Form. Eine richtig tolle Kruste bekommt man mit dem Backautomaten nicht hin.

Und jetzt möchte ich euch ganz konkret schildern, wie ich mein momentanes Lieblingsbrot backe:

Sonnensprossen’s glutenfreies Lieblingsbrot für den Backautomaten

Zutaten für ein ca. 400-500g schweres Brot (kleine Form):

  • 200 ml Milch (man kann z.B. auch Sojamilch nehmen – habe ich schon probiert)DSC_0676bea
  • 1/2 verquirltes Ei
  • 200 g glutenfreies Mehl
  • 1/2 TL Zucker
  • 1/2 TL Salz
  • 1 TL Trockenhefe
  • 1/2 TL Guakernmehl und 1 TL Flohsamenschalen (Meine Geheimzutaten, müssen aber nicht sein, da sie in den Mehlmischungen meist schon ein wenig enthalten sind. Beide sind Bindemittel)
  • je nach Belieben: ca. 20g Leinsamen und 20 g Sonnenblumenkerne, … (hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt!)

Die Knethaken vorher einfetten, damit sie sich später besser lösen lassen. Dann alle Zutaten in die Backautomatenform geben (ich gebe meist erst die Flüssigkeit und das Ei dazu – kann man aber auch anders herum machen).

Zum Mehl gibt es noch folgendes zu sagen: Ich habe mittlerweile eine grosse Mehlsammlung. Ich mische die 200 g Mehl meist aus drei verschiedenen Mehlen zusammen. Der eine Teil besteht aus Buchweizenmehl, einen Teil nehme ich ein dünkleres Mix-Mehl und einen Teil ein helleres Mix-Mehl (bspw. das Schär Mix B Mehl). Hier darf man wirklich kreativ sein und je nach Belieben mischen. Es müssen am Schluss einfach 200 g Mehl herauskommen.

DSC_0681beaFür dieses Brot braucht mein Backautomat insgesamt 3:30 Stunden (Vollkornstufe). Der Ablauf ist folgendermassen:

  • 37 min Aufwärmen
  • 18 min Kneten
  • 1. Gehphase (ohne Heizfunktion) – 45 min
  • 1 min Teig rühren
  • 2. Gehphase (ohne Heizfunktion) – 18 min
  • 1 min Rühren
  • 3. Gehphase (temperiert) – 35 min
  • 55 min Backen.

Es gibt auch noch andere Programme, wie z.B. das Schnellprogramm (1:58 Stunden) oder das Basisprogramm (3:20 Stunden). Was ich besonders toll finde ist, dass es auch ein extra Programm für ein Backpulver-Brot gibt (für die, die Hefe nicht vertragen). Es gibt noch viel mehr Features, welche hier aber den Rahmen sprengen würden. Mir war nur wichtig, dass ich euch einen Überblick zum Backen mit Brotbackautomat verschaffen kann.

Man kann dieses Rezept sicher auch ohne Brotbackautomat nachbacken – ich habe es allerdings noch nicht versucht.

Das Ergebnis sieht dann meist so aus:

DSC_0686bea

Mein Tip für euch: Friert das Brot scheibenweise ein!

Glutenfreies Brot hat es an sich, dass es schnell „alt“ und trocken wird. Es bleibt nicht so lange frisch, wie normales Brot. Daher friere ich alles ein, was ich nicht am selben Tag esse. Der Clou am scheibenweise Einfrieren ist, dass man die Scheiben dann ohne Auftauen schnell und einfach in den Toaster geben kann. Ich stelle es meist zwischen 3 und 4 ein und man kann das Brot anschliessend warm geniessen.

Ich wünsche euch gutes Gelingen beim Backen! Letztendlich muss man einfach ausprobieren und seine eigenen Erfahrungen machen. Gebt nicht auf! Es lohnt sich! Und wenn ihr Fragen habt, beantworte ich sie euch sehr gerne.


Habt ihr Erfahrungen mit einem Backautomaten? Backt ihr auch glutenfrei? Was sind eure Geheimtipps? Was sind eure liebsten Rezepte?

4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Maria sagt:

    Hallo!
    Sieht wirklich lecker aus 🙂
    Ich beschäftige mich zur Zeit mit dem Thema Brotbackautomaten, sowie mit verschiedenen Rezepten, die für Brotbackmaschinen geeignet sind. Mit Vergleichsseiten kann man wirklich, was anfangen, wenn man nach einem geeigneten Gerät mit einer Funktion für glutenfreies Brot sucht. Hier findet man so eine Übersicht: http://www.welcher-brotbackautomat.com/

    LG Maria

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  2. Sieht lecker aus! Jetzt hätte ich gern einen Brotbackautomaten^^…aber genau, das ist dann wieder so ein Ding, das in der Küche rumsteht (deshalb liebäugele ich auch mit einem Thermomix – wenn der Preis nur nicht wäre; backen kann der zwar nicht, aber den Teig machen und alles andere). Ich habe mal glutenfreies Brot aus dem Reformhaus probiert; wenn ich Zöliakie hätte, hätte ich mir so einen Automaten auch gekauft…
    Selbstgebackenes Brot finde ich aber toll; ich hab’s jetzt zwei Mal probiert (mit Knethaken und Kastenform^^) und werde es sicher noch mal probieren.

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    1. Regina sagt:

      Ui Sandra – Thermomix ist ein gutes Thema:-) Ich spicke ja immer zu Viktoria und ihren vielen Posts auf Instagram, was sie wieder alles mit dem Thermomix gezaubert hat. Der Preis hält mich aber definitiv auch zurück…
      Selbstgebackenes Brot ist wirklich was Feines! Und irgendwie auch gar nicht schwer – wenn man mal weiss wie:-) Als ich früher noch glutenhaltig gebacken habe, hat mir eine Kastenform auch völlig gereicht. Da finde ich auch, dass man nicht unbedingt eine Brotbackmaschine haben muss. Nur glutenfrei wurde das nichts…

      Alles Liebe
      Regina

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